Die Geschichte meiner Geschichten und Gedichte November 2025
Seit ich lesen und schreiben kann, bin ich fasziniert von Worten und Sätzen, gesprochen und geschrieben.
Die deutsche Sprache ist so vielfältig und ich liebe es, mit ihr zu spielen. Silben zu dehnen oder die Stimme zu heben, um die Bedeutung des Wortes zu unterstreichen. Satzzeichen einzusetzen, um den Sinn zu ändern. Buchstaben zu verdrehen und neue Worte zu kreieren.
Und so habe ich schon früh angefangen, zu schreiben. Anfangs waren es kleine Zettelchen, die ich meinen Eltern irgendwo hinklebte, mit launischen Gedanken darauf oder kleinen Liebesbotschaften. Irgendwann schrieb ich kleine Geschichten oder nahm mir ein Kapitel eines Buches und schrieb es um.
Ich liebte das Fach «Literatur» in der Schule – heute bedauere ich, dass ich es trotzdem nicht ernst genug nahm – zu viele Flausen hatte ich damals im Kopf und eine Lehrerin, deren Unterrichtsstil mich nicht zufriedenstellte.
Und dann kamen die Reiseberichte. Ich schrieb alles auf, was ich auf Reisen mit Familie und Freunden erlebte. Versuchte, jede noch so kleine Begebenheit und jeden hingeworfenen Spruch festzuhalten. Das tue ich auch heute noch. Interessanterweise finde ich meine Berichte gar nicht so gut, aber manche meiner Reisegefährten lieben sie – und für sie tue ich es ja auch.
Als meine persönlichen schwierigen Jahre kamen, habe ich mit Gedichten und Geschichten angefangen. Sie halfen mir dabei, zu verarbeiten und mich in der Stille mit Erlebten auseinanderzusetzen, Frieden zu schliessen und zur Ruhe zu kommen.
Wie ich heute zu meinen Texten komme? Gute Frage! Irgendwann ist die Idee einfach da oder ich habe einen Titel im Kopf oder da ist plötzlich eine Figur in meiner Fantasie, die es wert ist, aus ihr eine Geschichte zu machen. Meistens kommen diese Ideen vor dem Einschlafen – dann muss ich aufstehen und mir Notizen machen. Sonst wird es eine schlaflose Nacht.
Mach was aus Deinem Talent! Du musst Deine Texte veröffentlichen! Such Dir einen Verlag! Das haben mir schon viele gesagt. Ich lächle jeweils und schweige dazu. Ja, das wäre schön, aber wie macht man das? Und mal ehrlich: sind meine Texte wirklich gut oder finden das nur jene, die mich kennen? Blamieren wollte ich mich auf keinen Fall. Das dachte ich all die Jahre.
Vor kurzem fing ich an, jemandem Bücher vorzulesen, jeden Tag ein paar Kapitel. Und ich merkte:
Das macht mich richtig glücklich! In diesen Momenten bin ich frei, sorglos, zuhause in der Welt der Buchstaben.
Und so entstand die Idee, meine Werke zu vertonen. Die Gelassenheit des älter Werdens ermöglicht es mir, nicht darauf zu setzen, dass es anderen gefällt, sondern einzig und alleine zu leben, was ich liebe.
